„Die Grün-Weißen präsentieren damit die wohl ligaweit spannendste Lösung an der Seitenlinie.“

In seiner aktiven Zeit galt Mark van Bommel als jemand, dem man ungern auf dem Spielfeld begegnete. Für Ottmar Hitzfeld, seinem Trainer beim FC Bayern, war der Niederländer ein „Aggressive Leader“, ein aggressiver Anführer. Für andere nichts mehr als ein Rüpel, der dem Gegenspieler auch in die Genitalien kniff.

Inzwischen ist van Bommel 44 Jahre alt und neuer Coach des VfL Wolfsburg. Die Grün-Weißen präsentieren damit die wohl ligaweit spannendste Lösung an der Seitenlinie. Denn wenn der Ex-Profi die Eigenschaften einbringt, die ihn in seiner Fußballer-Karriere zum Meister in vier Ländern, zum Champions-League-Sieger und Vize-Weltmeister machten, nämlich seinen unbändigen Ehrgeiz, seine Hartnäckigkeit und seinen Führungsinstinkt, werden die Wolfsburger Fans viel Freude am Niederländer haben. Den dafür nötigen Vertrauenvorschuss sollte er bekommen.

Glasners Fußstapfen sind nicht klein

Gleichwohl ist die Verpflichtung van Bommels ein Risiko . Denn die Fußstapfen seines Vorgängers Oliver Glasner sind groß, schließlich hat der Österreicher den VfL in die Champions League geführt. Damit müsste allerdings jeder Nachfolger klarkommen. Doch für van Bommel ist es erst die zweite Station als Cheftrainer. Bei der PSV Eindhoven war er nach knapp 18 Monaten wegen Erfolglosigkeit entlassen worden.

Das Führungsduo hat Vertrauen verdient

Aber hier kommen wir wieder zum Vertrauensvorschuss – und den haben sich auch Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer verdient. Das Führungs-Duo hat in sportlichen Frage zuletzt oft richtig gelegen, und es ist nach vielen Gesprächen überzeugt von van Bommel. Es ist sicher ein Risiko – aber ein gut überlegtes.