„Die US-Regierung hat den alleinigen Einsatz von Bamlanivimab komplett gestoppt. Denn es ist nur in Kombination mit einem zweiten Präparat wirksam.“

Jens Spahn will handeln. Er wird wohl Corona-Medikamente in den USA nachkaufen, weil ein Teil der Präparate gegen die Corona-Mutationen wirkungslos ist. Das war im November, zum Zeitpunkt also, als er Corona-Medikamente in den USA im Wert von 400 Millionen Euro einkaufte, noch nicht absehbar. Es ist folgerichtig, dass sein Ministerium sich um Nachschub bemüht.

Es war dem Ministerium aber sehr unliebsam, zuzugeben, dass es bisher nur das mittlerweile unwirksame Bamlanivimab beim US-Hersteller Eli Lilly geordert hatte. Die Info rückte das Ministerium erst auf mehrmalige Anfrage heraus. Das galt auch für die Information, dass das Ministerium wohl nachkaufen wird. Was aber viel schwerer wiegt: Im Gegensatz zu US-Behörden und zur US-Regierung haben deutsche Gesundheitsbehörden und das Ministerium noch nicht eigenständig darauf hingewiesen, dass Bamlanivimab machtlos gegen Mutationen ist. Die US-Regierung hat den alleinigen Einsatz von Bamlanivimab komplett gestoppt. Denn es ist nur in Kombination mit einem zweiten Präparat wirksam. Deutsche Kliniken verabreichen das Medikament aber weiterhin per Monotherapie.

Kauft Spahn erneut in den USA ein, dürften die Corona-Forscher aus Braunschweig vielleicht endgültig in die Röhre schauen. Dabei ist ihr Medikament, das noch nicht marktreif ist, besonders wirksam.