„Gleichwohl ist größte Vorsicht angesagt, wenn eine Kommune mit öffentlichem Geld einen Privatbetrieb übernimmt.“

Das Gifhorner Mühlenmuseum – die einen lieben es, die anderen sprechen mit Blick auf den benachbarten Glockenpalast von einer Art Disneyland. Richtig ist, dass dort vor 40 Jahren kaum mehr als Heidesand und Birkengestrüpp vorzufinden war und Gifhorn ohne Mühlenmuseum so bekannt wäre wie Hückeswagen. Was Horst Wrobel vis-a-vis des Gifhorner Schlosses geschaffen hat, verdient Respekt, und es ist höchste Zeit, die Zukunft dieses einzigartigen Freiluftmuseums zu sichern. Versuche, dies über eine Stiftung zu tun, sind gescheitert. Deshalb könnte das Kaufangebot an die Stadt Gifhorn eine letzte Chance sein, bevor das Mühlenmuseum zwischen die Mühlsteine des Nachlasses gerät.

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Gleichwohl ist größte Vorsicht angesagt, wenn eine Kommune mit öffentlichem Geld einen Privatbetrieb übernimmt. Auch wenn der gehandelte Kaufpreis von 2,2 Millionen Euro angesichts des 15-Hektar-Areals attraktiv ist – ein Schnäppchen ist es nicht. Nicht ganz jedenfalls, denn mit Blick auf die Folgekosten bleibt es dabei nicht. Die Stadt hat richtig gehandelt, die Immobilie von Experten prüfen zu lassen und den Zeitdruck rauszunehmen. Ebenfalls nötig ist ein überzeugendes Betriebskonzept. Wenn das alles passt, ist ein Kauf sinnvoll. Denn klar ist: Das Mühlenmuseum birgt Chancen, hat touristisches Potenzial. Mühlenstadt und Mühlenmuseum – sie gehören zusammen!