„Ein Nachfolger dürfte ein gut aufgestelltes Unternehmen vorfinden, das aber dennoch an vielen Fronten zu kämpfen hat.“

Es war absehbar: Vorstandsvorsitzender Heinz Jörg Fuhrmann verlässt kommenden Sommer die Salzgitter AG, der Vertrag des dann 64-Jährigen läuft aus. Der Konzern ist offenbar bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolger so gut wie fündig geworden. Details sind allerdings noch nicht bekannt, nur, dass der Anwärter nicht aus dem Salzgitter-Konzern kommt.

Fuhrmann hingegen verbrachte, wenn er 2021 geht, mehr als ein Vierteljahrhundert – 25 Jahre – bei der Salzgitter AG, ehemals Preussag. Seit 1996 ist Fuhrmann Vorstandsmitglied, war dann jahrelang Finanzvorstand des Stahlherstellers, ehe er 2011 Vorstandschef wurde. Er kennt den Konzern in- und auswendig, hat ihn durch Krisen gesteuert und Innovationen vorangetrieben. Ein Nachfolger dürfte ein gut aufgestelltes Unternehmen vorfinden, das aber dennoch an vielen Fronten zu kämpfen hat: Es muss auf immer striktere Klimaschutzvorgaben reagieren, sich gegen Billigstähle auf dem Weltmarkt durchsetzen und nun auch noch die Corona-Krise meistern.

Fuhrmann hinterlässt unternehmerisch ohne Frage große Fußstapfen. Für den Stahlstandort Deutschland und unsere Region mit den Tausenden Beschäftigten in der Stahlindustrie muss der Aufsichtsrat einen Nachfolger benennen, der die Hoffnung auslöst, diese Stapfen irgendwann füllen zu können.