„Wenn es um das erfolgreiche Wirtschaften geht, muss der Blick in eine andere Richtung schweifen – nach Japan.“

Erfolg macht sexy, und das begründet den unglaublich Höhenflug der Tesla-Aktien. Der US-Autobauer steht wie aktuell kein zweites Unternehmen für innovativen Fahrzeugbau – dank der Elektro-Antriebe und dank eines hohen Digitalisierungsgrades.

Allerdings verdient Tesla damit noch kein Geld. Erfolg ist in diesem Fall also nicht zuerst gleichzusetzen mit ertragreichem Wirtschaften. Stattdessen lebt das Unternehmen vom Marketing- und Medienrummel um seinen Chef und Besitzer Elon Musk, der Bewunderung der Konkurrenten – einschließlich VW – für seine Innovationskraft, und der Hoffnung der Anleger auf satte Dividenden.

Das wird nicht ewig tragen. Tesla wird beweisen müssen, dass sich mit E-Autos tatsächlich gutes Geld verdienen lässt. Sonst lassen sich Rechnungen nicht bezahlen, sonst springen Investoren ab. Gut möglich, dass der Tesla-Wert ebenso rasch verfällt, wie er gewonnen hat.

Zwar hat Tesla technisch noch die Nase vorn. Andere Autobauer und insbesondere VW haben sich aber dem Wettbewerb gestellt. Dabei können sie auf ihr Großserien-Know-how setzen. Wenn es um das nachhaltig erfolgreiche Wirtschaften geht, muss der Blick ohnehin in eine ganz andere Richtung schweifen – nach Japan. Die Toyota-Aktie hat sich deutlich besser geschlagen als die ihrer Konkurrenten aus dem klassischen Autobau. Damit honorieren Investoren das, was Tesla noch fehlt: die Produktion qualitativ hochwertiger Autos zu einem möglichst geringen Preis. Das ist auch die Messlatte für VW.