Keine Panik, aber auch kein Leichtsinn.

Keine Panik, aber auch kein Leichtsinn: Mit ihrer unaufgeregten Corona-Politik ist Niedersachsens Landesregierung bisher insgesamt gut gefahren.

Dafür steht zuallererst der Ministerpräsident. Weil behielt einen stets betont nüchternen Blick auf die Risiken einer stärkeren Ausbreitung. Erfahrungen aus dem Ausland zeigen derzeit, dass bei zuviel Lockerheit eine Rückkehr des Virus droht. Auch Niedersachsens Landesregierung mahnt daher immer wieder zu einem langen Atem und Disziplin. Das Tückische: Die Gefahr ist unsichtbar und bleibt schwierig einzuschätzen. Doch die Folgen vieler Einschränkungen sind schwerwiegend. Den richtigen Weg zwischen Leichtsinn und Lockdown zu finden, setzt Wachsamkeit voraus.

Mit der Werbekampagne „Niedersachsen gegen Corona“ schließt das Land nahtlos an seine Linie an. Doch dabei geht es nicht um Verordnungen und Vorschriften. Die Kampagne ist ein Appell zur Vernunft, und das in bewährten Bildern und Slogans. Sie spielt mit einschlägigen Niedersachsen-Klischees und bewährten Motiven. Denn das Wichtigste ist, dass die Botschaft verstanden wird.

Das Rad der Werbung muss man für diese Botschaft nicht neu erfinden. Die Kampagne folgt der Logik, dass freiwilliges Mitmachen aus Überzeugung der effektivste Weg ist. Daran zu erinnern, dass die Zeiten nicht normal sind, ist richtig. Denn aus Leichtsinn in einen zweiten Lockdown zu rennen, wäre fahrlässig. Viel besser ist schlichte Vorsicht.