„Jetzt greift die Polizei konsequent durch. Und zwar mit Recht.“

War klar! Typisch Salzgitter! Solche Kommentare im Internet sind erwartbar, wenn die Polizei meldet, dass in der Stahlstadt am Wochenende trotz des coronabedingten Gebots des Abstandhaltens Dutzende von Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden mussten. Schließlich war die Stadt vor Wochen schon mit auffällig vielen Verstößen gegen das Kontaktverbot in die Schlagzeilen geraten. Als die Beschränkungen frisch waren, beließ es die Polizei noch bei Ermahnungen. Viele Bürger gaben zumindest vor, nicht genau zu wissen, was die neuen Regelungen konkret heißen.

Und jetzt? Jetzt greift die Polizei konsequent durch. Und zwar mit Recht. Denn viele Fälle sind inzwischen tatsächlich typisch, vor allem für Lebenstedt, wo sich regelmäßig Auto-Poser einen Jux daraus machen, sich wider besseres Wissen zu treffen, um mit der Polizei Katz und Maus zu spielen. Kaum treffen die Ordnungshüter ein, lösen sich die Gruppen auf. Die Fahrer setzen sich brav hinters eigene Lenkrad und fahren davon. Auch Gruppen, die zu Fuß unterwegs sind, treffen die Polizisten immer wieder an. Nicht aller werden sie habhaft. Aber jeder, der nicht schnell genug das Weite sucht, muss am Ende mit großer Wahrscheinlichkeit ein Bußgeld von mindestens 150 Euro zahlen. In der Regel geht es um Menschen der jüngeren Generation, wie ein Polizist sagt. Ich denke: Wer nicht hören will, muss fühlen. Und zwar, dass Geld in der Kasse fehlt. Vielleicht reift dann die Erkenntnis, dass die Pandemie kein Spaß ist.