„Den wirksamsten Schlüssel im Kampf gegen Corona hat jeder selber in der Hand.“

Am Anfang war Corona ein weit entferntes Problem in China. Doch längst ist das Virus auch in Niedersachsen angekommen. In einer globalisierten Welt mit international tätigen Firmen, mit Städtepartnerschaften und Schüleraustausch, Geschäftsreisenden und Urlaubern war das nur eine Frage der Zeit. Zumal bis heute teilweise so munter gereist wird, als wäre gar nichts geschehen.

Die dramatischen Bilder aus China, die Nachrichten aus einem Italien im Ausnahmezustand, die Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation und der Virologen zeigen eine andere Botschaft. Es gibt zwar keinen Grund zur Panik, denn viele Verläufe der Krankheit sind leicht. Es gibt aber auch keine Rechtfertigung für Leichtsinn, denn Corona kann für Ältere und Immungeschwächte tödlich sein. Und eine etablierte Impfung gibt es, im Gegensatz zur vielzitierten Grippe, nicht. Mit einer unkontrollierten Ausbreitung, die durch Gesundbeterei gefördert wird, gerät im schlimmsten Fall die gesamte Infrastruktur in Gefahr. Dann geht es nicht mehr um raueres WC-Papier mangels Auswahl, sondern um Elektrizität, Wasser und Strom, um Lebensmittelnachschub, um Busfahrer und Pflegerinnen, die weiter zur Arbeit gehen, statt in Quarantäne zu sitzen.

Mit deutlicher Verzögerung zieht daher nun auch Niedersachsens Landesregierung die Zügel an. Großveranstaltungen sind untersagt, Rückkehrer aus Risikogebieten unterliegen Betretungsverboten, und auch der Schulbetrieb wird wohl vor den Osterferien gestoppt. Mit all diesen Schritten geht das Land nicht voran, sondern zieht zögerlich nach. Man beruhigte sich mit den noch vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen. Der Preis dafür ist nun das weitere Ausbreiten. Den wirksamsten Schlüssel im Kampf gegen Corona hat jeder selber in der Hand: Hygiene, wo immer möglich Abstand und die nächsten Wochen zu Hause bleiben, wenn es geht.