„Wasserstoff ist kein Heilsbringer. Noch nicht. Er ist schwer zu transportieren. Daran soll geforscht werden.“

Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und vor allem der Schlüssel zu einer erfolgreichen Energiewende – grüner Wasserstoff hat Zaubercharakter. Alleine für Niedersachsen listet das Landeswirtschaftsministerium 16 mehr oder weniger erfolgversprechende Wasserstoff-Projekte auf.

Nun entsteht also in unserer Region gar ein Wasserstoff-Campus. Das Vorhaben in Salzgitter soll all die anderen Projekte in den Schatten stellen. Das Zeug dazu hat der Campus. Die fünf großen Konzerne, die hinter dem Projekt stehen – die Salzgitter AG, Alstom, VW, Bosch und MAN – stehen unter großem Veränderungsdruck. Wollen sie keine Strafen zahlen, müssen sie die Dekarbonisierung ihrer energieintensiven Produktion möglichst schnell schaffen. Hinter den Konzernen steht mit dem Fraunhofer-Institut aus Braunschweig ein hochkompetenter wissenschaftlicher Partner. Das Land Niedersachsen und die Stadt Salzgitter geben Millionen. Die Ausgangslage könnte weit schlechter sein.

Wasserstoff ist jedoch kein Heilsbringer. Noch nicht. In seiner Reinform ist Wasserstoff nur schwer zu transportieren. Daran soll in Salzgitter geforscht werden. Alstom hat zwar weltweit den ersten Zug entwickelt, der mit einer Brennstoffzelle betrieben wird, über eine Wasserstoff-Tankstelle verfügt der Konzern aber nicht. Auch das ist ein Ansatzpunkt. Es kann nicht schaden, bei diesem grünen Brennstoff vorneweg zu marschieren – nachdem Münster Salzgitter bei der Batterie-Forschungsfabrik ausgestochen hat, gilt das besonders.