„Im Herzog-Anton-Ulrich-Museum wurde ganz offensichtlich an der falschen Stelle gespart.“

Stolz verkündete im Jahr 2012 die damalige niedersächsische Kulturministerin Johanna Wanka, die Galerie für Sonderausstellungen im Erdgeschoss des Herzog-Anton-Ulrich-Museums werde „eine wesentlich bessere Klimatechnik erhalten als ursprünglich geplant.“ So genüge das Haus künftig „den hohen internationalen Ansprüchen, die an bedeutende Leihgaben geknüpft sind“.

Von heute aus betrachtet eine irritierende Aussage. Denn erstens hängen in den Obergeschossen ja doch wohl auch Kunstwerke von internationalem Rang. Und da sollen die Ansprüche an die Klimatisierung geringer sein als die, welche Leihgeber – schon damals – für notwendig hielten? Hinzu kommt, dass doch jedes Kind weiß, dass in Häusern immer das Erdgeschoss kühler ist als die höheren – zumal wenn dort die Sonne sogar durchs Dach scheint. Nun erweist sich: Da wurde ganz offensichtlich an der falschen Stelle gespart. Es ist im Sommer zu heiß, einige Objekte mussten entnommen werden.

Es ist müßig, jetzt noch nach Schuldigen zu fahnden. Gut ist, dass die Verantwortlichen von Museum und Baumanagement einig, sachlich und zügig daran arbeiten, den Mangel an Kühlung zu beheben. Wenn man ihnen glaubt, ist der Aufwand nicht gigantisch. Zwei Lehren sollte man allerdings aus dem Planungsfehler von damals ziehen: Nicht immer ist die billigste Lösung die beste. Und: Jetzt bitte eine gründliche Lösung. Es ist durchaus damit zu rechnen, dass unsere Sommer im Schnitt noch heißer werden als bisher.