„Für echtes Handball-Fieber in Deutschland braucht es auch immer eine erfolgreiche Nationalmannschaft.“

Nicht nur die 5000 Zuschauer, die zuletzt das Viertliga-Spiel zwischen dem MTV Braunschweig und dem MTV Vorsfelde in der Braunschweiger VW-Halle besuchten, zeigen, dass Handball in Deutschland sein Publikum findet. Während andere Sportarten im Schatten von König Fußball mehr und mehr zu kämpfen haben, erfreut sich Handball sogar wachsender Beliebtheit. Die Deutschen fiebern jedenfalls heißblütig mit, wenn die Jungs um Kapitän Uwe Gensheimer auf Titeljagd gehen. Das schafft ansonsten nur die Fußball-Nationalmannschaft.

Dabei könnte auch bei den Handballern schnell der Gewöhnungseffekt eintreten,denn bei ihnen folgen Welt- und Europameisterschaft im Jahresrhythmus, alle vier Jahre flankiert von den Olympischen Spielen im Sommer. Dennoch wirken Gensheimer und Co. im Vergleich zu den Profifußballern erfrischend anders. Starallüren sind den meisten fremd, ihre Bezahlung im Vergleich zu den Kickern ist deutlich geringer und trotzdem muss sich ihre Sportart bei Emotionen und Spektakel nicht hinter Fußball verstecken.

Für ein echtes Handball-Fieber in Deutschland braucht es aber auch immer eine erfolgreiche Nationalmannschaft. Und da stehen die Zeichen zwar nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Vor allem im so wichtigen Rückraum fehlen der deutschen Mannschaft Weltklasse-Spieler wie der Däne Mikkel Hansen, die den Unterschied ausmachen. Für eine erfolgreiche deutsche Titeljagd muss also einiges zusammenkommen.