„Die Zeit wird zeigen, ob der Pakt das Papier wert ist, auf dem er besiegelt wurde.“

Ein Pakt, das hört sich gut an. Das klingt nach Dynamik, nach Gemeinsinn. Nach großen Zielen. Einen solchen Pakt haben nun parteiübergreifend 19 Landtagsabgeordnete aus unserer Region geschmiedet: den Harz-Heide-Pakt. Entscheider aus Wirtschaft, Verwaltung, Gewerkschaften und Wissenschaft unterstützen den Pakt ausdrücklich. Ein Projektbüro soll schon bald helfen, dass deutlich mehr Fördergelder in unserer Region ankommen.

Wenn ich zu Besuch in meiner alten Heimat im Münsterland bin, muss ich immer wieder hören: „Wo wohnst du nochmal, in Braunschweig? Das ist im Osten, oder?“

Unsere Region ist großartig. Nur sollten das auch andere endlich merken. Das steckt hinter der Idee. Das sagt zwar keiner so deutlich, aber irgendwie ist das schon so. An Selbstbewusstsein mangelt es nicht. Das ist ja auch gut. Denn diese starke Wirtschaftsregion mit den vielen Unis und Hochschulen, den vielen Großunternehmen und Forschungseinrichtungen, hat tatsächlich viel zu bieten.

In der Region Weser-Ems war man schon immer sehr findig beim Einholen von Fördermitteln. Da gönnt der eine Landkreis dem anderen ein neues Projekt. „Die stehen wie ein Spargel“, hat Ex-Ministerpräsident Glogowski den Korpsgeist im Nordwesten Niedersachsens mal beschrieben. Unsere Region, die vom Wettbewerb der beiden Großstädte Braunschweig und Wolfsburg, vom Gegensatz zwischen Stadt und Land, geprägt ist, hat da noch viel aufzuholen. Da kann der Pakt nur helfen.

Die Zeit wird zeigen, ob der Pakt das Papier wert ist, auf dem er besiegelt wurde. Ein erster Prüfstein sei der Ausbau der Bahnstrecke Weddeler Schleife, hieß es am Mittwochabend von den Verantwortlichen selbst. Sehr gut, es wird gleich konkret. Und mehr Gemeinsinn kann unsere Region sehr gut gebrauchen. Gerade jetzt, wo zum Beispiel ein so wichtiger Fürsprecher wie der Goslarer Sigmar Gabriel kein Amt und Mandat mehr hat. Gerade jetzt, wo der Riese VW mitten in einem großen Transformationsprozess steckt.