„Der Kunde bekommt stets einen Mindeststandard an Erfahrung und Know-how.“

Der Meisterbrief als Qualitätssiegel des deutschen Handwerks soll für einige Gewerke wieder verpflichtend eingeführt werden. Endlich! 2004 hatte die damalige Bundesregierung Ausnahmen mit dem Ziel geschaffen, den Arbeitsmarkt zu entlasten.

Nicht umsonst gelten handwerkliche Leistungen hierzulande als qualitativ hochwertig. Dafür sorgt der Meisterbrief. Ihn zu erlangen, setzt eine umfassende Vorbildung voraus – fachlich, aber auch betriebswirtschaftlich. Kritiker werden einwerfen, dass auch Handwerker ohne Meisterbrief gute Leistungen erbringen können. Das stimmt, der Kunde muss sich aber immer blind darauf verlassen, dass sich der Auftragnehmer das erforderliche Wissen selbst angeeignet hat.

Beim Meisterbrief dagegen muss dieses Wissen vom Handwerker erarbeitet werden; der Meisterbrief weist aus, dass er es beherrscht. Der Kunde bekommt also stets einen Mindeststandard an Erfahrung und Know-how – dieses Niveau darf nicht unterschritten werden.

Das lässt sich auf das Thema Ausbildung übertragen. Auch in diesem Fall steht der Meisterbrief für einen Qualitätsstandard – schwarze Schafe einmal ausgenommen. Immer lauter werden die Klagen über den Mangel an Nachwuchskräften. Das Handwerk wird in Zeiten der Über-Akademisierung gewiss nicht attraktiver, wenn die Ausbildung nicht passt. Im Gegenteil: Kammern und Betriebe müssen an der Qualität arbeiten und mit ihr noch stärker werben. Denn eines ist sicher: Gute Handwerker werden nach wie vor gebraucht.