„Es muss sich in Niedersachsen etwas tun. Entschuldungshilfen sind ein Tropfen auf den heißen Stein.“

Niedersachsen mit seinen Landschaften, Landkreisen, Städten und Gemeinden ist vielfältig. Hier die Nordsee, dort der Harz oder die Heide. Und doch soll es in Niedersachsen wie in ganz Deutschland gleichwertige Lebensverhältnisse geben. Das steht im Grundgesetz, Artikel 72. Es handelt sich nicht um ein Staatsziel, sondern wird beiläufig erwähnt.

So verwundert die Studie des Landesamts für Statistik in Niedersachsen nicht. Die Bruttolöhne liegen weit, weit auseinander. Noch mehr ist dies beim Bruttoinlandsprodukt der Fall. In Wolfsburg erwirtschaften Unternehmen – allen voran VW – fast das Neunfache wie im benachbarten Kreis Helmstedt. Zu vermuten war das schon lange, doch Zauderer wie die CDU im Kreis Helmstedt verweigern immer noch die ausgestreckte Hand aus Wolfsburg. Sie wollen einer Fusion noch nicht zustimmen.

Klüger und weitsichtiger waren sie da im Harz. Der ehemalige Landkreis Osterode hat es zusammen mit Göttingen vorgemacht: Ende 2016 haben sich die beiden zum neuen, größeren und damit schlagkräftigeren Kreis Göttingen zusammengeschlossen.

Anhand der erhellenden Daten der Statistiker wird klar: Es muss sich in Niedersachsen dringend etwas tun. Die Landesregierung darf nicht länger zusehen, muss Fusionen forcieren. So mancher Landkreis ist viel zu klein, viel zu strukturschwach. Entschuldungshilfen des Landes sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Der große Wurf muss her. Innenminister Pistorius, übernehmen Sie!