Hat man ein Tanzfestival nötig, wenn der Diesel brennt und die Abgaswerte durchknallen? Und ob!

Es geht also. Wenn man sich bei VW etwas ganz dolle vornimmt, dann werden Träume in kurzer Frist Wirklichkeit. Das Movimentos-Tanzfestival ist die künstlerische Seite einer Mobilitätsidee, der sich die Autostadt jenseits eines Verkaufscenters verschrieben hat. Im alten Kraftwerk trafen Industrierelikt und Tanzästhetik in fruchtbarem Kontrast aufeinander. Das Publikum war fasziniert, öffnete sich der modernen Kunstform und behielt VW als über die Eigeninteressen hinausdenkenden Konzern in Erinnerung. Kluges Marketing trifft künstlerischen Mehrwert. Movimentos war immer auch Anstoß zur Reflexion.

Und dann fiel plötzlich das Kraftwerk aus, muss wieder Energie liefern. Dem Bekenntnis zur Marke Movimentos mochte mancher angesichts der Krisen im Konzern misstrauen. Hat man ein Tanzfestival nötig, wenn der Diesel brennt und die Abgaswerte durchknallen? Und ob. Besinnung tut immer gut. Das Autostadt-Team jedenfalls stand zu seinem Wort. Die vom Konzern auch für eigene Nutzungen geplante Halle Hafen 1 entstand in Nullkommanichts und bietet nun den Rahmen für das tatsächlich fortgesetzte Movimentos-Festival. So viel Verlässlichkeit steht VW gut an. Und so viel Kraft wünschen wir uns jetzt auch in Autofragen: Lasst die E-Autos antanzen.

Derweil sollte man sich die internationalen Compagnien von Brasilien bis Kanada, Griechenland bis USA nicht entgehen lassen, die wir sonst in unserer Region nicht erleben könnten. Sie bieten in stilistischer Vielfalt Statements zum Leben in Zeiten des Klimawandels, zeigen die Kraft, Herausforderung und Zerbrechlichkeit des Körpers – immer auch ein Appell an den Respekt vor der kreatürlichen Schöpfung. Eine junge Position der Hip-Hop-Anverwandlung hätte man sich als Einladung an die Besucher der Pop-Acts nebenan noch vorstellen können. Ansonsten bringt Movimentos nun genau die Energie, Schönheit und Schweiß in die coole Halle Hafen 1, die einen Tanzabend zum Erlebnis machen. Hin!