Die Kliniken übernehmen damit jedoch Verantwortung. Sowohl für ihr Personal als auch für die Patienten.

Niedersachsens Krankenhäuser sperren Betten und schließen Stationen – wegen Personalmangels. Die Situation wird immer dramatischer. 34 Prozent der niedersächsischen Kliniken waren laut der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft im ersten Quartal von Maßnahmen dieser Art betroffen. Manch einer mag die drastische Entscheidung für eine Schließung anzweifeln – sie macht aber Sinn.

Während die Zahl der Menschen sinkt, die bereit sind, einen Beruf in der Pflege zu ergreifen, steigt die Zahl der Pflegebedürftigen. Genauer: Die Bewerberzahlen in der Pflege befinden sich auf einem Tiefstand. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat erkannt, dass diese Abwärtsspirale gestoppt werden muss. Seit Januar greift daher ein neues Gesetz: Gibt es nicht genügend Pfleger für die vorhandenen Betten, müssen einige der Betten gesperrt werden. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung. Denn nur so kann der Beruf wieder attraktiver werden.

Neben der schlechten Bezahlung – in der Krankenpflege sind es pro Stunde im Durchschnitt nur 16,23 Euro und damit weniger als im deutschen Mittelwert – spielt häufig auch die hohe Verantwortung und die Belastung in den Kliniken eine große Rolle. Sperren die Krankenhäuser nun Betten oder sogar ganze Stationen, setzen sie ein klares Statement: Wir entlasten unser gestresste Personal und setzen es keiner Dauerüberbelastung aus, sondern zeigen Verantwortung – auch in Bezug auf die Patientensicherheit.