„Spätestens das Oberverwaltungsgericht Lüneburg könnte die Pläne des Regionalverbands kippen.“

Mit einer dünnen Pressemitteilung gab der Regionalverband Großraum Braunschweig am Freitag recht kleinlaut bekannt, dass es beim Ausbau der Windkraft zwischen Harz und Heide erneut zu Verzögerungen kommt. Um drei Monate handelt es sich dieses Mal. Mindestens.

Der Regionalverband musste zu seinem Glück gezwungen werden. Denn dass der Landesbeauftragte Wunderling-Weilbier und seine Behörde weitere drei Monate Zeit haben, um die 7000 Seiten starken Pläne des Regionalverbands zu prüfen, ist eine Chance. Der Regionalverband muss sie nur nutzen. Er kann in dieser Zeit seine Pläne nachbessern. Denn womöglich kommt der Regionalverband, der auf sogenannte „harte und weiche Kriterien“ beim Abstand der Windparks zu Siedlungen setzt, mit seinen Plänen nicht durch – obwohl er an diesen bereits seit fast acht Jahren arbeitet. Spätestens das Oberverwaltungsgericht Lüneburg könnte die Pläne des Regionalverbands kippen. Das hat das Oberverwaltungsgericht schon bei der Region Hannover so gemacht.

Dabei sind die Ziele des Regionalverbands ja richtig. Er will die Windenergie massiv ausbauen. Zu den bestehenden 390 Windrädern sollen mindestens 200 weitere hinzukommen. Aus den 34 Windparks sollen einmal 49 werden. Nur muss der Verband langsam einfach mal liefern. Nur hehre Absichten reichen nicht aus. Die Windkraftindustrie steht in den Startlöchern. Erste Anträge wurden bereits gestellt. Investitionen von 1,5 Milliarden Euro stehen aus.