Dank der deutschen Medien wurde Transparenz und damit ein Pfeiler einer offenen Gesellschaft gewahrt.

Der Selbstvernichtungstrieb der FPÖ-Chefs ist immer wieder erstaunlich. Jörg Haider wurde am Ende Opfer seiner eigenen Unvorsichtigkeit. Er starb alkoholisiert bei einem Autounfall. Nun hat Heinz-Christian Strache seine Karriere beendet, weil er sich in eine Falle locken ließ und dort über krumme Geschäfte und antidemokratische Praktiken philosophierte. Verwundert kann man darüber nicht sein, denn jeder, der die österreichische Rechts-Partei in den vergangenen Jahrzehnten beobachtete, konnte das Ausmaß an Verantwortungslosigkeit, brutalem Machtstreben und Korruptionsbereitschaft erkennen.

Nur war dieser Umstand den österreichischen FPÖ-Wählern immer egal. Sie wählten die Partei wegen deren Ausländerfeindlichkeit, sie wählten die FPÖ, weil diese versprach, dass keine Zuwanderer mehr nach Österreich kommen sollten und dass allen, die ihnen fremd erschienen – unter Strache waren das die Muslime – diese Fremdheit auch gezeigt werden sollte.

Am vergangenen Wochenende wurde aber nicht nur die FPÖ entlarvt, der es um Macht und Geld, aber nicht um die Bürger geht. Es hat sich vor allem gezeigt, dass Österreich noch nicht Ungarn ist und es noch möglich ist, den antidemokratischen, illiberalen und autoritären Machenschaften, etwas entgegenzusetzen.

Dank der deutschen Medien, die das Video veröffentlichten, wurde Transparenz und damit ein wesentlicher Pfeiler einer offenen und demokratischen Gesellschaft gewahrt.

Neuwahlen allein garantieren noch nicht, dass dies so bleibt. Denn die Bereitschaft der Österreicher, Rechtspopulisten zu wählen, die autoritäre Verhältnisse anstreben, wird bleiben. Allerdings wird es nicht mehr so leicht möglich sein, die Ambitionen mancher Rechtsextremer zu verharmlosen.