Sicherheit der jungen Radfahrer im Verkehr: Schulnote 4,2.

Förderung des Radverkehrs? Kann man ruhig machen! Was so halbherzig klingt, das wird auch so halbherzig gehandhabt. Zumindest, wenn man der Untersuchung der Radfahrer-Lobbyisten vom ADFC glaubt. 175.000 Bundesbürger haben sich am sogenannten Fahrradklima-Test beteiligt. Aus unserer Region mehr als 2500. Was sie Politik und Verwaltungen ins Stammbuch geschrieben haben, kommt einer Ohrfeige gleich: Zu mehr als einem schlechten „Befriedigend“ hat es nirgends gereicht.

Damit nicht genug: Nirgends in der Region geht es offenbar so voran, dass sich die ohnehin mittelprächtigen Ergebnisse verbessert haben. Heißt: Nicht voran geht es, sondern zurück. Ein schwacher Trost ist es, dass es anderenorts noch schlimmer ist. Leicht wäre es nun, dies als die Meinung überkritischer Bürgern abzutun, denen das rechte Maß und die Einsicht in Sachzwänge fehlt. Doch wem fehlt der Realitätssinn tatsächlich?

Denn unabhängig von den Standardfragen hat der ADFC in Zusatzfragen, die sich nicht in der Endnote niederschlugen, nach der erlebten Familienfreundlichkeit des Radverkehrs gefragt.

Für Braunschweig etwa ergaben sich bestürzende Ergebnisse: Die Sicherheit der Rad-Schulwege erhielt die Schulnote 3,8. Was das beste Ergebnis war. Sicherheit der jungen Radfahrer im Verkehr: Schulnote 4,2. Fahren mit Kinderanhänger: Schulnote 4,3.

Angesichts solcher Ergebnisse verbietet sich die alte Standard-Antwort: Das stimmt zwar, aber es wird sich noch ruckeln.