“Die – wenn auch in Teilen nur gefühlte – Bedrohung ist Gift für unser gesellschaftliches Zusammenleben.“

Das ist doch mal eine gute Nachricht: Das Leben zwischen Harz und Heide wird immer sicherer. Das geht aus der Kriminalstatistik der Polizeidirektion Braunschweig hervor.

Solche mittel- bis langfristigen Studien gehen in der Hektik des Alltags manchmal unter. Da bleibt der spektakuläre Kriminalfall eher haften als solche nun vorgelegten Zahlen. Da müssen „die Medien“, wie es immer so schön heißt, sich Kritik gefallen lassen. Daher sei es noch einmal gesagt: Wir leben in einer vergleichsweise sicheren Region. Die Kreise Wolfenbüttel und Gifhorn liegen in Niedersachsen im Sicherheits-Vergleich auf den Rängen eins und vier.

Gefühlt leben wir aber in immer unsichereren Zeiten. Die Statistiken der Polizei kommen bei den Menschen offenbar nicht an. Oder sie wollen sie nicht hören beziehungsweise darüber lesen. Viele Bürger leben inzwischen in einer Blase, informieren sich nur noch per Facebook und den dort ungeprüften „Nachrichten“ von Freunden, Verwandten oder Bekannten, die eine ähnlich vorurteilsbelastete Meinung teilen wie sie selbst. Denn auch das sei gesagt: Auch die Straftaten von Flüchtlingen in unserer Region gehen zurück – um fünf Prozent auf 4342 Fälle.

Die – wenn auch in Teilen nur gefühlte – Bedrohung ist Gift für unser gesellschaftliches Zusammenleben. Das schürt Angst vor allem Fremden und Unbekannten. Diese Angst machen sich Populisten zunutze. Dabei sollten gerade sie mal einen Blick in die Polizei-Statistiken werfen.