„Öko-Bauern sorgen dafür, dass kein Kunstdünger in unser Wasser gerät und Insekten etwas zu essen finden.“

Felder, über denen kaum Vögel kreisen, durch die keine Mäuse flitzen und an deren Oberfläche keine Schmetterlinge schwirren. Wie traurig ist das – und wie normal. Landwirte, die von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft umstellen, tun etwas für uns alle. Es sollten mehr werden. Dafür ist aber eine andere Agrarpolitik der EU erforderlich.

Von den Subventionen der EU profitieren vor allem die großen Agrarbetriebe. Die Folge: kleine und mittelgroße bäuerlich Betriebe geben auf, die Landwirtschaft wird intensiviert und die Biodiversität reduziert. Statt reine Fläche zu fördern, sollten mit dem Geld der EU vor allem diejenigen Landwirte gefördert werden, die ökologisch wirtschaften. Denn sie sorgen dafür, dass kein Kunstdünger in unser Wasser gerät, Insekten und Bienen etwas zu essen finden und Tiere so gehalten werden, dass das Wort „artgerecht“ angebracht ist. Ganz nebenbei ist diese Wirtschaftsweise auch der beste Schutz bei Wetterextremen. Ein humusreicher Boden hat etwa bessere Wasserspeicherfähigkeit und kann einer Dürre dadurch besser trotzen.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Umweltschutzverbands BUND und der grünen Heinrich-Böll-Stiftung vom Januar dieses Jahres sind 80 Prozenten der Befragten dafür, dass Landwirte für Leistungen wie Natur-, Gewässer- und Klimaschutz staatlich gefördert werden. Die Landwirtschaftsministerin, die EU und nicht zuletzt die Bauern-Lobby müssen endlich darauf hören und die Weichen umstellen.