Tempo, Stadionatmosphäre und sportlicher Wettbewerb in England lassen Fußball-Herzen höher schlagen.

In Brexit-Zeiten wird das schnell vergessen: Vieles auf der Insel ist gar nicht schlecht. Okay, Wetter und Essen sind nicht gerade die besten Beispiele. Aber im Fußball waren uns die Engländer oft ein Stück voraus. Richtig, Deutschland wurde viermal Weltmeister und dreimal Europameister, während sich die Fans der Three Lions nur über den WM-Sieg 1966 freuen können. Doch es ist unbestritten, dass England die Wiege des modernen Fußballs ist, und auch heute blickt die ganze Welt mit großen Augen auf die Klubs in London, Manchester und Liverpool.

Es lässt sich vieles kritisieren, was in der Glitzerwelt der Premier League passiert: astronomische Ablösesummen, unfassbare Gehälter und überzogene Ticketpreise. Dennoch bleibt England die Insel der Sehnsucht für Profifußballer ­– und deren Fans. Wo sonst auf der Welt findet man auf so engem Raum so viel Tradition gepaart mit so viel sportlicher Klasse. Die Öl-Scheichs und russischen Oligarchen als Klubbesitzer mögen die Romantiker stören, aber das Tempo auf dem Spielfeld, die Atmosphäre in den Stadien und der sportliche Wettbewerb lassen Fußball-Herzen höher schlagen.

In der Champions League kommt es nun zu drei englisch-deutschen Duellen. Auch wenn die Bundesliga sich nicht verstecken muss, kommt Bayern, Dortmund und Schalke eher die Außenseiter-Rolle zu. Aber was heißt das schon: Hätte man einem Briten vor 100 Jahren gesagt, dass Deutschland öfter Weltmeister wird als England, hätte er wohl nur gelacht.