„Bei der Neuaufstellung der Nord-LB hat das Land Niedersachsen bisher nur eigene Interessen im Blick“

Die SPD kommt gern nach Braunschweig.

Innerhalb der Niedersachsen-SPD, die im Rest der Republik durch Wahlerfolge gegen den lähmenden Gesamttrend ohnehin als Vorbild dasteht, können die Braunschweiger Genossen noch einmal als besonders aktive Region punkten. Unter dem einstigen SPD-Bezirksvorsitzenden Sigmar Gabriel, den man in erster Reihe der Bundes-SPD gut wieder gebrauchen könnte, glichen Braunschweiger SPD-Bezirksparteitage kleinen Bundesparteitagen. Mit Ministerpräsident Stephan Weil als Hauptredner und dem einflussreichen Europaabgeordneten Bernd Lange hatte am Sonnabend auch die SPD Braunschweig Prominenz aufgefahren. Viele Fäden laufen bei dem eloquentem Vorsitzenden Christos Pantazis zusammen. Weil wiederum hatte bei seinem Aufstieg Rückendeckung aus dem SPD-Bezirk, er hat sich seit Amtsantritt als Mann mit Blick für die Regionen erwiesen. So gesehen war die freundliche Stimmung und Heimspiel-Atmosphäre beim Neujahrsempfang in der Stadthalle echt. Was die Gesamtpartei angeht, könnte spätestens nach der Europawahl wieder mal Heulen und Zähneklappern einsetzen. Denn dem Bürger den Mehrwert von Europa klarzumachen, wie Lange forderte, dafür ist es reichlich spät. Und regional? Bei der Neuaufstellung der Nord-LB hat das Land bisher nur eigene Interessen im Blick – ohne große Rücksicht auf die Braunschweigische Landessparkasse. Das passt nicht zu einer regionalen Politik.