„E-Autos können nur dann sauber sein, wenn der Strom, mit dem ihre Batterie geladen wird, aus erneuerbaren Energien kommt.“

VW gibt Kette. Mit einem 48 Milliarden Euro umfassenden Investitionsprogramm will der Autobauer den Wandel erzwingen. Die Zukunft soll elektrisch und autonom fahren, durchdigitalisiert sein. Um nichts dem Zufall zu überlassen, setzt der Autobauer viele Hebel in Bewegung: neue Modelle und Fabriken, neue Baukästen, neue Roboter. Um die Mitarbeiter mitzunehmen und zu überzeugen, werden aufwendige Schulungsprogramme gestartet. Einen Kurzschluss kann sich VW kaum erlauben, zu groß wäre der wirtschaftliche Schaden, zu groß der Imageverlust. Dennoch bleibt die Strategie ein Stück weit Abenteuer.

Der Autobauer handelt, weil der politische und gesetzgeberische Druck größer wird. Strengere CO2-Grenzwerte lassen sich ohne Stromer kaum einhalten. Dennoch können VW und die anderen Autobauer die Welt nicht im Alleingang retten. Es bleibt dabei: E-Autos können nur dann sauber sein, wenn der Strom, mit dem ihre Batterie geladen wird, aus erneuerbaren Energien kommt. Davon sind wir in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern noch weit entfernt. In Deutschland liegt der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien bei 36 Prozent. Das reicht nicht.

Meinen wir es ernst mit dem Klimaschutz, muss schnell mehr passieren. Dazu gehört der Ausbau des Leitungsnetzes, der den Nordsee-Windstrom ins Hinterland bringt. Treten wir dagegen auf der Stelle, wird die E-Mobilität nicht mehr sein als ein Alibi-Projekt.