„Die deutsch-französische Idee ist gut, allen amerikanischen Spaltversuchen zum Trotz.“

Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel hat für eine gemeinsame europäische Armee geworben. Ein Vorschlag, den schon Frankreichs Regierungschef Emmanuel Macron kürzlich gemacht hat – und wofür er von US-Präsident Trump heftig kritisiert wurde.

Die deutsch-französische Idee ist gut, allen amerikanischen Spaltversuchen zum Trotz. Viele Menschen haben leider längst vergessen, warum die Europäische Union ursprünglich gegründet wurde: um den Frieden zu sichern. Eine Wirtschaftsunion schien ein logischer Weg zu sein: je enger die Interessen auf diesem Gebiet verflochten sind, desto größer die gegenseitigen Abhängigkeiten und um so geringer die Neigung, Konflikte mit Waffen auszutragen. Aber die Rechnung geht nicht mehr auf.

Denn es gibt spürbare Absetzbewegungen, der Brexit ist nur das deutlichste Zeichen dafür. Zur Euro-Krise konnte es überhaupt nur kommen, weil wesentliche Elemente der Wirtschaftsunion lange Zeit nicht ernst genug genommen wurden – gegen den Stabilitätspakt etwa verstieß auch Deutschland regelmäßig.

Hier hätte die EU sich früher schon durchsetzen müssen, auch gegenüber wichtigen Mitgliedern. Und durchsetzen, das hat nicht erst ein US-Präsident Trump gezeigt, muss sich Europa zunehmend auch nach außen. Gemeinsame Streitkräfte können da nur nützlich sein, zumal Trump keine Gelegenheit auslässt, das wichtige Verteidigungsbündnis Nato auszuhöhlen. Es ist endlich Zeit, mehr Europa zu wagen!