“Das Prinzip der flachen Hierarchien steht für die Durchlässigkeit von Ideen, die die Grundlage für Innovationen sind.“

Politisch wird es immer chaotischer, und Fußball spielen können wir auch nicht mehr. Da tut diese Nachricht richtig gut: Das Weltwirtschaftsforum gibt Deutschland Bestnoten bei der Innovationskraft und gute Noten bei der Wettbewerbsfähigkeit. Es läuft also wenigstens in der Wirtschaft.

Richtig ist, dass unser Land eine ungewöhnlich lange Zeit bester Konjunktur durchläuft. Richtig ist auch, dass deutsche Produkte international gefragt sind. Beim zweiten Blick lösen allerdings Sorgenfalten die des Lächelns ab. So positiv die Studie des Weltwirtschaftsforums ausfällt, zeigt sie beim genauen Lesen Schwachstellen auf. Wenn es um Innovationen geht, punktet Deutschland zwar mit der Zahl der Patente und wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Bei anderen Faktoren für die Innovationsstärke ist unser Land aber nicht spitze – gemeint sind unter anderem die Bereitschaft, Neues auszuprobieren, die Bereitschaft zum unternehmerischen Risiko und flache Hierarchien. Dieses Zeugnis ist nicht gut: Wo sollen Innovationen ohne die Bereitschaft zu Neuem und zum Risiko herkommen? Das Prinzip der flachen Hierarchien steht für die Durchlässigkeit von Ideen, die die Grundlage für Innovationen sind.

In Panik müssen wir nicht ausbrechen, aber aufpassen. Fatal wäre es, wenn wir die Produkte, die wir seit langem gut können, zu Tode reiten, ohne uns neue Märkte mit neuen, innovativen Produkten zu erschließen. Dafür müssen wir mehr denn je lernen, abseits ausgelatschter Pfade zu denken.