„Auch die Erwachsenen kleben an ihren Tablets und schauen ‘Stars’ bei der Dauerwerbung zu.“

Neue und alte Welten entdecken – das geht mit Büchern so einfach: Christoph Kolumbus begleiten, zum Mars fliegen und wissen, wie es im Ameisenhügel aussieht… All diese Eindrücke gehen Kindern verloren, wenn sie keine Bücher lesen. Und nicht nur das: Was ist mit Berufswünschen, die aus einer Geschichte mit einem Charakter entstanden sind?

Der Trend ist nicht auf alle Familien übertragbar, aber er ist erschreckend. „Influencer“ oder „You-Tube-Star“, das sind die Berufe, die Kinder in Freunde-Alben schreiben – häufiger als Musiker und Fußballprofi. Auch die Erwachsenen kleben an Tablets und Smartphones, schauen „Stars“ bei der Dauerwerbung zu. Weil es so einfach ist. Berieseln lassen. Nicht denken… Die Kinder wissen nicht, was ihnen entgeht. Das Leseinteresse von Erstlesern kann nur geweckt werden, wenn die Eltern als Vorbild dienen. Lesen statt glotzen! Harry Potter wurde auch von vielen „Nicht-Lesern“ verschlungen. Jetzt wird gelangweilt ein Video nach dem anderen angeklickt, auf der Suche nach dem einen, was den Zuschauer zumindest für die nächsten 30 Sekunden erheitert.

Vielleicht fehlen derzeit auch Bücher, die so faszinierend sind wie die Geschichte des kleinen Zauberers, so abenteuerlich wie die Geschichten von Momo, Robin Hood oder Emil und den Detektiven. Aber auch weniger großartige Bücher können spannend werden. Wenn der Vorleser mit seiner Stimme spielt und sich vor dem Zubettgehen die Zeit zum Vorlesen nimmt, kann er Kinder wieder zum Lesen animieren. Und fürs ganze Leben prägen.