“Am Ende des Schmierentheaters würde lediglich Aussage gegen Aussage stehen in einer Schlammschlacht, von der sich viele angewidert abwenden.“

Der in Washington derzeit tobende erbitterte Streit um die Bestätigung von Donald Trumps Richter-Kandidaten Brett Kavanaugh eignet sich bestens, um ein weltweit beliebtes Bürger-Vorurteil zu bestätigen. Und das lautet: Politik ist ein durch und durch schmutziges Geschäft mit jeder Menge Heuchelei. Das gilt auch im Fall Kavanaugh und dem Vorwurf, dieser habe vor 36 Jahren als betrunkener Schüler im Alter von 17 Jahren eine ebenso angeheiterte 15jährige sexuell bedrängt – und zwar für beide große Parteien und den Präsidenten.

Letzterer hat sich und seiner Partei mit seiner jüngsten Twitter-Frontalattacke gegen das mutmaßliche Opfer und dessen Glaubwürdigkeit keinen Gefallen getan – zumal ihn selbst ein Dutzend Frauen unerwünschter sexueller Avancen beschuldigt haben. Und im US-Senat ist die Motivation der Demokraten sonnenklar geworden, die die Frau – einer Anti-Trump-Aktivistin und Parteispenderin – als politische Waffe vereinnahmt haben.

Zunächst wurde ein Brief der Psychologin an die Senatorin Dianne Feinstein monatelang unter Verschluss gehalten, nur um ausgerechnet dann an die „Washington Post“ lanciert zu werden, nachdem klar war: Auf normalem Weg ist eine Bestätigung des Trump-Kandidaten nicht mehr zu verhindern. Nun streben die Demokraten eine maximale Verzögerung der Abstimmung bis nach den Kongress-Zwischenwahlen am 6. November an.

Dabei ist längst klar, dass sich mehrere vom angeblichen Opfer benannte Zeugen an nichts erinnern und strafrechtlich die Verjährung eingetreten ist. Am Ende des Schmierentheaters würde lediglich Aussage gegen Aussage stehen in einer Schlammschlacht, von der sich viele Bürger nur noch angewidert abwenden.