“Insgesamt investiert VW für die ersten 100 Teilnehmer 20 Millionen Euro.“

Vernetzt und autonom fahrende Autos sollen die Zukunft sein. Deren Produktion hat zwar auch noch mit Schrauben zu tun, aber wesentlich mehr mit Programmierung. VW muss deswegen massiv seine Kompetenz in diesen Zukunftsfeldern ausbauen. Dafür reicht es nicht, in Technik zu investieren, es braucht auch das entsprechende Personal. In den kommenden Jahren will VW allein 400 Software-Entwickler einstellen. Die rekrutiert sich das Unternehmen nun zum Großteil aus den eigenen Reihen – ein Erfolg der Personalpolitik und für die Arbeitnehmerseite.

Denn Qualifizierung kostet. Insgesamt investiert VW für die ersten 100 Teilnehmer 20 Millionen Euro. Schon in der Vergangenheit hat Volkswagen durch die sogenannte Transformation Mitarbeiter umgeschult, etwa in Braunschweig. Dort wurden Mitarbeiter für die Batteriefertigung weitergebildet, die Kunststoffteile-Fertigung wurde gleichzeitig heruntergefahren. Es ist gut, dass der Konzern die Qualifizierung nun mit der zunächst für drei Jahre angelegten „Fakultät 73“ weiter institutionalisiert. Damit gibt sich der Autobauer nicht nur selbst eine Chance, sondern vor allem seinen Angestellten.

Der Autobauer sollte mit diesem Qualifizierungsmodel Vorbild sein. Es ist zu hoffen, dass dem auch kleinere und mittlere Unternehmen folgen. Sie haben nicht so ein großes finanzielles Polster wie der Autobauer in Wolfsburg. Der Staat sollte diese mit unterstützen. Arbeitnehmer dürfen kein Opfer der Digitalisierung werden.