„Der Verdacht liegt nahe, dass Musk den Kurs seiner Aktie hochtreiben wollte. Ein Rechtsstreit könnte drohen.“

Er hat es wieder getan. Tesla-Chef Elon Musk hat getwittert. Er wolle sein E-Auto-Unternehmen Tesla von der Börse nehmen, kündigte er an. Das sei „der beste Weg nach vorne“, schrieb Musk später in einer Rundmail.

Was auch immer das bedeuten soll, eines steht fest: Der Börsenkurs ist nach der Ankündigung ordentlich gestiegen – Anleger wittern hohe Gewinne, falls Musk ernstmachen und die Aktionäre ausbezahlen sollte. Wegen der Turbulenzen wurde der Handel gar zwischenzeitlich gestoppt.

Musk löste mit seinem Tweet genau das aus, was er später in einer Mitteilung als Grund für Ausstiegs-Überlegungen nannte: wilde Kursschwankungen.Kann das einem Profi wie dem Tesla-Chef unklar gewesen sein? Und die wichtigste Frage: Hat er wirklich, wie behauptet, die Mittel, den Ausstieg durchzuziehen? Es ginge um 82 Milliarden Dollar. Wenn nicht, droht ihm Ärger wegen Kursmanipulation.

Denn der Verdacht liegt nahe, dass Musk vor allem den Kurs seiner Aktie hochtreiben wollte. Tesla hat sich mit seinen Plänen für ein massentaugliches E-Auto übernommen und bleibt meilenweit hinter eigenen Auslieferungsankündigungen zurück. Das Unternehmen macht Verluste. Ohne den Glauben der Aktionäre an die Versprechen des Glücksritters Musk wäre Tesla längst pleite. Dieses Vertrauen sollte er deshalb besser nicht verspielen.