„Es gilt ein Zeichen zu setzen für alle Ewiggestrigen, Rechtsextremen, Zweifler und Fremdenhasser.“

Gestern wurde der bundesweit erste christlich-muslimische Kindergarten eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt der katholischen und evangelischen Kirchen zusammen mit der Ditib-Gemeinde in Gifhorn. Die Meinungen dazu sind kontrovers und liegen nicht nur bei begeisterter Zustimmung oder Ablehnung mit Befürchtungen auf eine drohende Islamisierung. Sondern es gibt auch die Frage, warum es überhaupt einen Kindergarten geben muss, dessen Grundlage die Konfessionsfrage ist. Zu Recht! Denn auch andere Kitas betreuen muslimische Jungen und Mädchen. Das müssen sie gesetzlich auch. Und diese Kinder singen zum Erntedankfest genauso mit wie sich christliche Kinder über Mitbringsel zum Zuckerfest freuen. Das Miteinander der Religionen ist dort seit Jahren gelebte Alltagswirklichkeit. Ist das Konzept von „Abrahams Kinder“ also überflüssig? Nein, ich denke nicht. Denn es geht eben nicht nur darum, dass die Kinder andere Religionen, Kulturen und Lebensweisen kennenlernen. Es geht um ein viel wichtigeres Ziel: Ein Zeichen zu setzen, und zwar für alle Ewiggestrigen, Rechtsextremen, Zweifler und Fremdenhasser, dass wir es lohnenswert finden, etwas gemeinsam aufzubauen. Denn letztlich habe alle von Abrahams Kindern eins gemeinsam: Sie sind Gifhorns Kinder, unsere Zukunft.