“Mit Suchmaschinen ist es wie mit klassischen Medien: Vielfalt ist gut.“

Google hält mal wieder einen Rekord: Mit 4,34 Milliarden Euro muss der Konzern die höchste Strafe zahlen, die die EU-Wettbewerbskommissarin je verhängt hat. Der Vorwurf aus Brüssel lautet: Missbrauch der Marktdominanz. Konkret geht es darum, dass Hersteller von Android-Smartphones ein bestimmtes Paket von elf Google-Apps vorinstallieren müssen, darunter auch die Google-Suche. Das von Google entwickelte Betriebssystem Android selbst ist für die Hersteller kostenlos.

Der Vorwurf ist vollkommen berechtigt. Google verschenkt sein Betriebssystem ganz offensichtlich nur, um die marktbeherrschende Stellung, die es mit vielen seiner Dienste erreicht hat, zu sichern und auszubauen. „Googeln“ zum Beispiel ist inzwischen schon ein Synonym für „im Internet suchen“ geworden. Klar, dass da andere Entwickler von Suchmaschinen wenig Chancen haben. Dabei gibt es einige, die etwa auf die ausufernde Datenspeicherung von Google verzichten und damit einen echten Vorteil bieten. Aber wer kennt Anbieter wie startpage.com oder duckduckgo.com? Fast niemand.

Das muss sich ändern. Denn mit Suchmaschinen ist es wie mit klassischen Medien: Vielfalt ist gut. Sie verhindert, dass Nutzer der Auswahl und Gewichtung eines einzelnen Anbieters ausgeliefert sind. Was der Markt nicht allein regelt, muss korrigiert werden. Die Rekordstrafe ist ein guter Anfang.