“Der Handelspakt ist zugleich ein Zeichen an US-Präsident Trump: Wer sich abschottet, verliert.“

Dieser Handelspakt ist ein starkes Zeichen für einen freien Handel: Die EU und Japan haben den größten Handelspakt der Welt geschlossen. Er ist zugleich ein Zeichen an US-Präsident Trump: Wer sich abschottet, verliert.

Dieser Symbolcharakter war zu Beginn der Verhandlungen vor vier Jahren noch nicht absehbar. Trump sieht den Freihandel kritisch, weil er aus seiner Sicht zulasten der USA geht. Die Verhandlungen mit den USA über TTIP kamen nach seiner Wahl zum Erliegen.

Statt mit der größten Volkswirtschaft, hat die EU immerhin mit der drittgrößten ein Freihandelsabkommen geschlossen. Die Verhandlungen gingen plötzlich ganz schnell über die Bühne. Dafür sorgte der von Trump entfesselte Handelskrieg.

Für die etwa 600 Millionen Verbraucher in der EU und in Japan sollen importierte Produkte durch das Abkommen günstiger werden. In welchem Umfang das geschieht, ist noch nicht abzusehen. Wirtschaftswissenschaftler rechnen mit Wachstum und Arbeitsplätzen auf beiden Seiten. 99 Prozent der Handelshemmnisse sollen entfallen. Die sind nicht mehr zeitgemäß. Womöglich stecken sich die Unternehmen die entfallenen Zölle aber in die eigene Tasche. Hier müssen die Behörden hinschauen.

Verbraucherschützer sind alarmiert: Sie sehen den Handelspakt namens Jefta mit großem Argwohn. Zu Unrecht. Bei TTIP mag das begründet gewesen sein. Jefta aber haben die Beteiligten ganz bewusst schlank gehalten. Die EU verzichtet nun auf überdimensionierte Verträge. Umstrittene Elemente wie die Schiedsgerichte, die in TTIP vorgesehen waren, enthält Jefta erst gar nicht.

Und doch befürchten Verbraucherschützer, dass das Abkommen mit Japan dazu führt, das zum Beispiel Wasserversorger reihenweise privatisiert würden. Brüssel beschwichtigt. Und dürfte richtig liegen. Die öffentliche Hand hat auch künftig das Recht, Dienstleistungen in eigener Regie zu behalten. Viel mehr als noch bei TTIP überwiegen bei Jefta die Vorteile. Das gilt gerade für das Agrarland Niedersachsen. Die Agrar-Exporte nach Japan sollen sich verdoppeln.