“Die Zahl der Alten wird weiter steigen, die Kosten für Pflege damit explodieren.“

Die Zahl der alten Menschen steigt, das ist kein Geheimnis. An sich eine gute Nachricht: Die Menschen leben immer länger. Trotz aller Fortschritte in der Medizin kommt aber oft irgendwann der Punkt, an dem es ohne Pflege nicht mehr geht. Dann wird es schwierig – und auch teuer.

Das belegt aktuell eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft: Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland können die Hilfe, die sie brauchen, nicht mehr bezahlen. Das heißt: Die Zahlungen der Pflegeversicherung plus das eigene Einkommen plus das von Kindern oder Partner reichen nicht. Dann springt der Staat ein, zahlt „Hilfe zur Pflege“.

Das ist folgerichtig, in unserem Sozialstaat fällt eben niemand ganz durch das Raster. Aber die steigende Zahl – in einigen Städten erhält schon ein Viertel der Pflegebedürftigen diese Hilfe – weist auf ein großes Problem hin. Die Zahl der Alten wird weiter steigen, die Kosten für Pflege damit explodieren. Wenn immer mehr Menschen sie nicht mehr zahlen können, liegt ein Systemfehler vor. Der liegt eher nicht auf der Kostenseite – Pflege muss etwas kosten dürfen, wenn sie gut sein soll. Aber: Die Absicherung durch die staatliche Pflegeversicherung reicht nicht aus, die Notwendigkeit privater Vorsorge war und ist vielen nicht bewusst. Das muss sich schnell ändern.