“Gegendemonstranten wurden von Salzgitters AfD-Vorsitzendem Michael Gröger unter Gejohle als Zecken bezeichnet“

Es wäre gut, wenn es künftig, wie von AfD-Vertretern am Samstag in Salzgitter angekündigt, weitere AfD-Demos in der Region geben würde. Nämlich dann, wenn die Wähler kämen, die der Partei ihre Stimme gegeben haben, um etablierten Parteien einen Denkzettel zu verpassen. Die AfD-Wähler könnten unmittelbar erleben, wofür mindestens einige Vertreter der Partei stehen. Allein der Umgangston – Gegendemonstranten wurden von Salzgitters AfD-Vorsitzendem Michael Gröger unter Gejohle als Zecken bezeichnet – würde sie vielleicht aufhorchen lassen. Oder die Schubladenkategorisierung leistungsfähiger und nicht leistungsfähiger Migranten, wie sie die AfD-Politiker Stefan Wirtz und Uta Nürnberger vorgenommen haben. Das hatten wir alles schon einmal – das brauchen wir nie wieder! Der AfD-Protestwähler käme als Besucher einer AfD-Demo also möglicherweise ins Grübeln. Etwas machen müssen aber vor allem, wie Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel feststellte, die etablierten Parteien. Dabei dürfen, sollen und müssen sie auch Themen aufgreifen, die die AfD vehement benennt. Zurecht spricht Gröger etwa an, dass es an einigen Schulen Salzgitters aufgrund des hohen Ausländeranteils und der damit verbundenen Sprachbarrieren Probleme gibt. Allein sie zu benennen, hilft aber nicht, sie zu lösen. Das ist und bleibt bis auf Weiteres in Salzgitter, die keine AfD-Vertreter im Stadtrat hat, Aufgabe etablierter Parteien.