Die USA sind kein Land, das für seine laxen Strafen bekannt ist. Dennoch will Präsident Donald Trump nun die Todesstrafe für ein weiteres Vergehen einführen: Drogenhandel. Okay, es geht um bestimmte Drogen, offenbar soll vor allem der Handel mit Fentanyl, einem synthetischen Opioid-Schmerzmittel, härter bestraft werden. Die Todesstrafe soll von der obersten Anklagebehörde dann beantragt werden können „wenn es unter dem geltenden Gesetz angemessen ist“ – was auch immer das bedeutet.

Letztlich sind es aber auch nicht die Details, die hier entscheidend sind, sondern die grundlegende Tendenz: Während in der EU die Todesstrafe geächtet ist und sich auch schon vor Jahren eine große Mehrheit der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen für eine weltweite Abschaffung ausgesprochen hat, ja sogar viele Bundesstaaten in den USA selbst keine Todesstrafen mehr verhängen oder vollstrecken, will Trump ihre Anwendung sogar ausdehnen.

Dagegen gibt es viele Argumente, moralische und praktische. Es gibt keine humane Art, einen Menschen zu töten. Der Wunsch der Hinterbliebenen von Mord- oder Drogenopfern nach Rache ist verständlich, aber der Staat zeigt seine Stärke, indem er sich ihn gerade nicht zu eigen macht. Und Belege dafür, dass in Staaten mit Todesstrafe weniger schwere Verbrechen begangen werden, gibt es auch nicht. Deshalb: Weg mit der Todesstrafe, sie ist sinnlos.