„Die Zuschauer werden an (Wolfenbütteler) Orte mitgenommen, wo sie noch nie waren.“

Freiheit bedeutet Verantwortung. Das schrieb der irische Dramatiker, Politiker und Pazifist George Bernhard Shaw. Freiheit ist die Basis unserer Gesellschaft. Und der Diskurs darüber, was (persönliche) Freiheit bedeutet und wo sie ihre Grenzen findet, ist heute wichtiger denn je. Vor allem in Zeiten der Angst. Angst vor Überfremdung, vor Terror, einem neuen Kalten Krieg und ökologischen Katastrophen. Aber auch in Zeiten des Friedens und wachsenden Wohlstandes, wo die Verwirklichung des Selbst häufig im Vordergrund steht.

Das diesjährige Lessingfestival will Denkanstöße geben, zum Diskurs anregen – und das vor allem mit Hilfe von ästhetischen Erfahrungen. Was könnte mehr im Sinne Lessings sein? Die Zuschauer werden an (Wolfenbütteler ) Orte wie dem Firmengelände von Imperial mitgenommen, wo sie noch nie waren. Sie können ungewöhnliche Erfahrungen machen, wie ein Konzert in vollkommener Dunkelheit erleben oder mit Menschen sprechen, die ihr Leben dafür riskieren, ihre Meinung zu sagen oder ihre Kunst zu leben.

Das Festival weg vom Werk, hin zu den Themen und dem Geist von Lessing zu führen, ist der richtige Weg. Lessing lebt. Das wird im Mai wieder mehr als deutlich. Also: hingehen!