„Schule heißt auch weiter: hoher Stundenausfall, lähmende Bürokratie.“

Viele Schüler freuen sich über jeden kleinen Lernfortschritt. Für Niedersachsens Kultusminister, derzeit der SPD-Politiker Grant Hendrik Tonne, gilt das Prinzip der kleinen Schritte auch. Entsprechend erfreut kommentierte Tonne erhoffte Fortschritte bei der Unterrichtsversorgung. Die soll im kommenden Schuljahr nach schlimmen Jahren schrittweise wieder besser werden.

Dass das Land mehr als 90 Prozent der zum Februar ausgeschriebenen Lehrerstellen besetzen konnte, klingt ebenfalls ermutigend – auch wenn der Trend zu mehr Quereinsteigern Risiken birgt. Und noch eine gute Nachricht: Beim Abordnen von Lehrern an Schulen, denen Lehrer fehlen, geht die Landesschulbehörde nun offenbar sensibler vor als noch zum Schuljahresbeginn. Die Protestwelle des Vorjahres hat wohl auch bei der Landespolitik einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Ministerium und Landesschulbehörde im Interesse von Schulen und Schülern – auch das wäre mal eine schöne Neuerung in Niedersachsen.

Neu-Minister Tonne hat bisher vieles richtig gemacht. Der SPD-Mann redet Probleme nicht schön, setzt die Erwartungen aber auch nicht zu hoch an. Da aber liegt auch das Problem. Auch Tonne ist bis auf weiteres noch damit beschäftigt, Löcher zu stopfen und den Mangel zu verwalten. Schule 2018 heißt eben auch weiterhin: hoher Stundenausfall, lähmende Bürokratie.