„In der chaotischen deutschen Energiepolitik reiht sich eine Fehlentscheidung an die nächste.“

Im Jahr 2004 behauptete Jürgen Trittin, damals Bundesumweltminister, die Energiewende werde den Durchschnittshaushalt monatlich nicht mehr als eine Kugel Eis kosten. Dass er sich damit grandios verschätzte, konnten auch gestiegene Eiskugel-Preise nicht verhindern. Mittlerweile beträgt die EEG-Umlage 6,88 Cent pro Kilowattstunde. Inklusive Mehrwertsteuer kommt ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden damit auf mehr als 280 Euro – also 280 Kugeln Eis im Jahr.

Die Förderung von Windrädern und Solarindustrie (die trotz üppiger Subventionen ums Überleben kämpft) ist schon teuer genug. Hinzu kommen die Netzentgelte für Bau, Betrieb und Instandhaltung der Stromnetze. Die liegen beim selben Verbrauch durchschnittlich bei zusätzlich knapp 7,5 Cent pro Kilowattstunde.

Nur in Dänemark zahlen die Stromkunden noch mehr als in Deutschland. Doch statt sich um die explodierenden Kosten zu kümmern, sollen nun auch noch die durch die Energiewende nötig gewordenen neuen Höchstspannungstrassen wie der Südlink als sündhaft teure Erdkabel verlegt werden. Mit einigem Recht fordern die davon betroffenen Landwirte nun, für die dauerhafte Nutzung ihres Bodens auch dauerhaft entschädigt zu werden. Auch das wird am Ende der Verbraucher zahlen müssen. So reiht sich in der chaotischen deutschen Energiepolitik eine Fehlentscheidung an die nächste.