Es soll ja in Deutschland Fußball-Fans geben, die nach dem bitteren Aus des FC Bayern München in der Champions League ihre Schadenfreude kaum verhehlen konnten. Ich, um alle möglichen Verdächtigungen gleich im Vorfeld auszuräumen, gehöre nicht dazu. Ich hätte mich über eine deutsche Mannschaft im Halbfinale der Königsklasse sehr gefreut, und die Bayern hätten es nach den beiden Auftritten gegen Real Madrid verdient gehabt, unter den letzten Vier zu stehen.

Was mir allerdings nicht gefällt, ist das Märtyrer-Gejammere, das seit Dienstagabend aus München zu hören ist. „Wir wurden beschissen“, wütete Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge noch in Madrid, Trainer Carlo Ancelotti forderte den Videobeweis, und auch die Spieler nahmen nach der 2:4-Niederlage gegen Real kein Blatt vor den Mund. Aber, liebe Bayern, ist das nicht etwas übertrieben? Okay, der ungarische Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag. Das gebe ich zu. Aber wenn er alles korrekt gepfiffen hätte, wäre Arturo Vidal wohl schon ein paar Minuten eher vom Platz geflogen. Und immerhin gab es im Hinspiel für die Münchner auch einen Elfmeter, der keiner war. Der wurde verschossen – Pech.

Wir könnten diese Liste jetzt weiterführen, jedes Foul, jeden falschen Pfiff gegeneinander aufrechnen. Aber das bringt nichts. Und es würde am Ergebnis nichts ändern. Denn die Bayern waren nicht schlechter als Real, aber auch nicht besser. Und dann kam man halt mal ausscheiden.