„In unserer Region war von einem gemeinsamen Protest nichts zu hören und zu sehen.“

Wie unter einem Brennglas kommen in unserer Region die Lasten einer veralteten und modernen Energieversorgung zusammen. Hier die Lager für die atomaren Reste des Auslaufmodells Kernenergie, dort die Stromtrassen, mittels derer der Windstrom von den Küsten über unsere Region weiter in die Industriezentren des Südens transportiert werden soll.

Die Atommüll-Lager Asse und Schacht Konrad befinden sich bei uns, Morsleben ist auch nicht weit entfernt. In wenigen Jahren wird sich unsere durch den Atommüll gebeutelte Region auch noch damit abfinden müssen, dass sich nicht nur die Stromtrasse Wahle-Mecklar per Freileitung an riesigen Stahlträgern durch die Landschaft schlängelt, nun soll es auch noch der Südlink, die Hauptschlagader der Energiewende, werden. Eine gerechte Verteilung der Härten sieht anders aus.

Es ist auffällig, dass der Netzbetreiber Tennet die Region westlich von Hannover mit seiner geplanten Trasse meidet. Im Weserbergland war der Protest besonders groß. Hier schlossen sich mehrere Landkreise zusammen, verabschiedeten eine Resolution und trugen diese bis ins politische Berlin. Bei uns war von einem gemeinsamen Protest nichts zu hören und zu sehen. Hier und da eine Bürgerinitiative und empörte Bürgermeister, klar. Aber nichts aus einem Guss. Womöglich sind die Menschen in der Region wegen der Asse und Schacht Konrad des Kämpfens überdrüssig. Nun auch noch der Südlink.