„Dass Trump Strafzölle auf Auto-Importe aus Mexiko einführt, ist äußerst fraglich. Das würde mehr Jobs kosten als er zu schaffen hofft.“

Dass Donald Trump wie ein Löwe brüllen kann, wissen wir spätestens seit dem US-Wahlkampf. Ob er auch wirklich zubeißt, ist hingegen noch ungewiss. Und im Falle der angedrohten Strafzölle gegen Autobauer für Importe aus Mexiko auch äußerst fraglich.

Denn um solche Zölle durchsetzen zu können, müsste Trump erst einmal das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) zwischen den USA, Kanada und Mexiko aufkündigen, das seit 1994 zollfreien Warenverkehr garantiert. Der große Wurf im Kampf um mehr Arbeitsplätze in den USA wäre das nicht. Ganz im Gegenteil. Rund 14 Millionen US-Arbeitsplätze hängen vom Handel mit Kanada und Mexiko ab. Der dumme Schritt hin zu mehr Protektionismus würde einen Großteil von ihnen zunichtemachen.

Aufatmen können die Autobauer trotzdem nicht. Auch wenn Trumps Androhungen von Strafzöllen nur hitzige Worte sein sollten, hat er schon vor seiner Amtseinführung die Spielregeln verschärft. Den Kurs hin zu mehr „Made in the USA“ vertritt er mit Nachdruck. Wer dem nicht folgt, könnte auf der Strecke bleiben, wenn er das nächste Mal ein Anliegen an die US-Regierung hat.

Es ist demnach richtig und wichtig, ein Zeichen für mehr Produktion in den USA zu setzen, um die Politik zu besänftigen. Das hat VW mit dem Atlas in Chattanooga getan. Die Kunden entscheiden aber letztlich nicht danach, wo das Auto hergestellt wurde, sondern wie viel es kostet. Mexiko den Rücken zu kehren, wäre vor diesem Hintergrund fatal.