„Beim Trinkwasser wird das Nitrat herausgefiltert, was teuer ist und den Wasserpreis nach oben treibt.“

Deutsche verdienen gut, doch im europäischen Vergleich geben sie wenig für Fleisch, Eier oder Milch aus. Viele Verbraucher tragen daher eine Mitschuld an der Misere der Landwirte. Die müssen – um auf dem Markt bestehen zu können – viele Lebensmittel produzieren. Und das möglichst billig.

Das geht meistens nur mit Massentierhaltung. Diese sorgt für viel Gülle, welche die Landwirte auf den Ackerflächen verteilen. Das wiederum führt zu hohen Nitrat-Werten, die das Grundwasser belasten. Indirekt tragen Verbraucher daher auch eine Mitschuld an der schlechten Wasserqualität. Beim Trinkwasser wird das Nitrat herausgefiltert, was teuer ist und den Wasserpreis nach oben treibt. Die Zeche zahlt der Verbraucher. Ein Teufelskreislauf.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks macht es sich zu einfach, wenn sie mit den Finger allein auf die Landwirte zeigt. Die Politik versagt seit Jahren, eine neue Düngeverordnung vorzulegen, mit der auch die Landwirte leben können. Man darf besonders gespannt sein, wie sich Niedersachsens Agrarminister Meyer nun als Vorsitzender der Agrarministerkonferenz schlägt.

Die EU-Kommission hatte Deutschland schon im November wegen zu hoher Nitratwerte vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Der Druck ist da, jetzt muss eine Lösung her. Unsere Böden und das Grundwasser haben ein langes Gedächtnis.