„Aus und Rettung am selben Tag – wie VW die Zukunft der Grizzlys verändert.“

Knapper als gestern sind die Grizzlys Wolfsburg dem Aus noch nie entgangen. Eine schon beschlossene und intern verkündete Entscheidung des Hauptsponsors, der Kernmarke Volkswagen, ließ der Konzernvorstand nur wenige Stunden später widerrufen und sprach sich für einen Erhalt des Eishockey-Vizemeisters aus. Die Entscheidung ist aus sportlicher Sicht richtig und kann auch als Zeichen der neuen, sich entwickelnden Unternehmenskultur gedeutet werden.

Bei allem verständlichen Sparzwang des krisengebeutelten Auto-Giganten – das Sponsoring bei einem Klub zu streichen, der seit Jahren genau für die Tugenden steht, die sich der Konzern mehr denn je auf die Fahnen geschrieben hat, hätte für Unverständnis gesorgt. In puncto Arbeitsmoral, Effizienz und Kontinuität sind die Grizzlys ein Musterbeispiel. Seit der Saison 2008/2009 schaffen es Verantwortliche und Spieler, mit mittlerem Budget den Großen der Deutschen Eishockey-Liga Paroli zu bieten. Zudem hatten sie sich erstmals auch für die Champions Hockey League qualifiziert.

Gut 5 Millionen Euro jährlich steckt VW derzeit in den Klub – ein im Vergleich zu anderen Aktivitäten eher kleiner Betrag. Aber trotzdem noch zu groß für die unter Kostendruck stehende Marke VW. Dass seit gestern offenbar der Konzern die finanzielle Verantwortung trägt, darf nun sogar als positives Signal gewertet werden. So hat das gestrige seltsam anmutende Hü und Hott am Ende wohl noch etwas Gutes für die Grizzlys.