Johannes Kaufmann
Johannes Kaufmann

Ärzte und Pfleger, die aus dem Ebola-Einsatz in Westafrika nach New York, New Jersey oder Illinois zurückkehren, müssen künftig für drei Wochen in Quarantäne. Das klingt nach einer sinnvollen Maßnahme: Bis zu drei Wochen kann es nach der Infektion mit dem Ebola-Virus dauern, bis die Krankheit ausbricht. Ab diesem Moment kann der Kranke das Virus verbreiten. Wer also nach drei Wochen nicht krank ist, stellt keine Gefahr für andere dar.

Doch die Isolierung von heimkehrenden Helfern ist nicht nur unnötig, sie untergräbt auch das Engagement der Freiwilligen, die nach Westafrika reisen, um dort gegen die Seuche zu kämpfen.

Das Ebola-Virus ist tödlich, doch es ist nicht so ansteckend wie etwa die Grippe. Heimgekehrte Ärzte und Pfleger sind keine tickenden Zeitbomben, die die Seuche in Kinos und U-Bahnen verbreiten. Vor allem, da sie als Mediziner selbst wissen, dass das Virus über Körperflüssigkeiten bei intensivem Kontakt zu anderen Menschen übertragen wird.

Die US-Seuchenbehörde CDC empfiehlt lediglich eine freiwillige Quarantäne – und die Beobachtung von Verdachtsfällen. Verantwortungsvolle Rückkehrer aus Westafrika werden von sich aus vorübergehend engen Körperkontakt meiden. Sie nun für drei Wochen zu isolieren, wird kaum ihre Motivation steigern. Außerdem erschwert es die Beurlaubung für den freiwilligen Hilfseinsatz in Westafrika – und dort sind die Helfer aus dem Ausland im Kampf gegen die Seuche unverzichtbar.