Die ersten Meldungen sprechen bereits vom „Erdzwilling“. Kepler 186f ist der erdähnlichste Exoplanet, der bisher entdeckt wurde; nur zehn Prozent größer als die Erde und damit mit einer ähnlichen Gravitation. Dazu umkreist der Planet seinen Stern in einem Abstand, den Astronomen „Goldilocks Zone“, die bewohnbare Zone, nennen – eine echte Sensation!

Doch Grund zum Packen gibt es leider nicht. Denn Erde 2 ist vermutlich ziemlich ungemütlich (und dazu sehr weit weg). Bei näherer Betrachtung wird aus dem Zwilling schnell ein entfernter Cousin, wie es ein Mitglied des Entdecker-Teams formulierte. Denn der Planet umkreist eine kleine, altersschwache Sonne, einen sogenannten Roten Zwerg.

Deswegen liegt die bewohnbare Zone auch viel näher am Zentralgestirn als in unserem Sonnensystem. Trotzdem befindet sich der Planet am äußeren Rand der bewohnbaren Zone. Die schwache Sonnenstrahlung müsste mit viel Kohlendioxid in der Atmosphäre ausgeglichen werden. So könnte ein starker Treibhauseffekt Leben ermöglichen.

Doch trotz aller Einschränkungen bleibt die Entdeckung von Kepler 186f ein Grund zum Feiern. Sie zeigt, dass Leben auf anderen Planeten möglich ist – und dass wir diese Planeten finden können. Die Mission des Weltraumteleskops Kepler ist beendet. In den Daten harren noch etwa 2800 weitere Planeten-Kandidaten ihrer Entdeckung, darunter vielleicht auch ein echter Erdzwilling.