Zu „560 Millionen Schadenersatz?“ vom 20. Dezember:

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: 560 Millionen Euro verprasst ein Politiker mal soeben, nur weil er seinen Ehrgeiz befriedigen will, sich wohl ein Denkmal setzen wollte, obwohl jedem bewusst war, dass dieser Schuss nach hinten losgehen wird. Doch das störte den Verkehrsminister Scheuer nicht die Bohne, war ja nicht sein Geld. Was könnte man mit diesem Geld alles verbessern? Die Bildung sanieren, hunderte Polizisten sowie Pflegepersonal ausbilden und einstellen, Krankenhäuser sanieren und vieles mehr. Wird Herr Scheuer zur Verantwortung gezogen? Mit Sicherheit nicht. Vielleicht muss er zurücktreten von seinem Posten, aber zur Rechenschaft wird er nicht gezogen. Aber es gibt einen Weg, diesen Schaden zumindest zu mindern, auch wenn er von unseren Steuergeldern bezahlt wird. Die CDU, CSU und SPD müssten diese Summe von ihren Parteigeldern, die sie aus Steuermitteln beziehen, abdecken. Aber das wird nur ein Traum bleiben, denn wenn es um ihre Parteigelder geht, sind sich alle Politiker einig: Dieses Geld ist unantastbar. Bei so einer Steuergeldverschwendung müsste nicht nur Herr Scheuer zurücktreten, sondern die komplette Regierung.

Lothar Sommer, Braunschweig

Alles nur für das gute Gewissen

Zur Debatte um höhere
Kraftstoffpreise:

Jetzt sollen Niedriglöhner und Rentner mehr Geld für Sprit bezahlen und ihren Lebensstandard damit einschränken. Eine Erhöhung der Pendlerpauschale bringt den Rentnern überhaupt nichts. Die Besserverdienenden werden dadurch ihre Kilometerleistung nicht einschränken – dort ist genug Geld vorhanden. Eine Verbesserung des Weltklimas ist mit diesen Maßnahmen nicht verbunden, denn Deutschland stellt nur etwa ein Prozent der Weltbevölkerung. Die Hauptverursacher der Erderwärmung wie China, die USA und Australien schert das alles überhaupt nicht. Man kann also in Deutschland durch Senkung des Lebensstandards lediglich sein Gewissen beruhigen, ohne irgendetwas am Weltklima zu ändern.

Ulrich Wolf, Braunschweig

Wer nicht spurt, fliegt sofort raus

Zu „,Freizeit ist die Währung der
Zukunft’“ vom 12. Dezember:

Über das Interview mit der Personal-Managerin Inga Dransfeld-Haase bezüglich des Fachkräftemangels kann ich nur müde lächeln. Ich bin Finanzbuchhalterin, das heißt eine gewissenhafte, absolute Fachkraft mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung und ich bin in den letzten Jahren als Zeitarbeitskraft herumgeschubst worden. Als Zeitarbeitskraft ist man in den einzusetzenden Unternehmen nach wie vor ein Arbeitnehmer zweiter bis dritter Klasse. Wenn man sich – aus welchen Gründen auch immer – krankmelden muss, bekommt man Ärger mit dem Zeitarbeitsunternehmen. In den einzusetzenden Unternehmen wird von Zeitarbeitskräften erwartet, dass diese nicht angelernt werden brauchen. Funktioniert man als Zeitarbeitskraft nicht innerhalb kurzer Zeit, fliegt man im hohen Bogen wieder raus. Ich habe diese Erfahrung in diesem Jahr bei Unternehmen in Goslar, Vienenburg und Wolfenbüttel gemacht.

Jutta Pinnecke, Wolfenbüttel