Zu den Wahlergebnissen in Brandenburg und Sachsen vom 1. September:

Es ist unglaublich: Ausgerechnet am 80. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges ein solches Wahlergebnis für die nationalistische und undemokratische Alternative! Haben diese Wähler den Namen noch nicht richtig erkannt? AfD – Alternative für Demokratie! Ähnlich enttäuschte Wähler wie die heutigen haben bereits fast zur Abschaffung der Demokratien in Polen, Ungarn und der Türkei geführt. Ist es diesen Wählern nicht möglich, über Deutschlands Grenzen zu schauen oder sich 50 Jahre zurück zu erinnern?Armes Deutschland! Oder reiches Deutschland, dass mal eben die Freiheit und Demokratie abschaffen kann?

Philipp Gaubatz, Salzgitter

Volksparteien gehen den Bach runter

Zum selben Thema:

Die enormen Zugewinne der AfD lassen einen erschaudern. Die Volksparteien gehen teilweise den Bach runter. Nur die Angst vor einem Ministerpräsidenten aus der rechtsnationalen Ecke hat den alten Ministerpräsidenten zum Sieg in Brandenburg und Sachsen verholfen. Die latente Fremdenfeindlichkeit beziehungsweise das Benennen der Ausländer als Sündenböcke für alles Schlechte im Osten hat der AfD zum größten Teil die enormen Zugewinne gebracht. Das geht natürlich weit an der Wirklichkeit vorbei. Es wäre entlarvend, wenn die AfD an einer Regierungsarbeit gemessen würde. Dann würden die Wähler der AfD erkennen, dass in der Partei außer Fremdenfeindlichkeit nur heiße Luft vorherrscht. Der SPD kann ich nur raten, die GroKo zu verlassen, ansonsten wird sie für lange Zeit in die Bedeutungslosigkeit versinken. Die Grünen haben die SPD bereits in fast allen Themen überholt.

Guy Pietron, Braunschweig

Ausgrenzung macht die AfD stärker

Ebenfalls dazu:

Ich finde es beschämend und habe inzwischen kein Verständnis mehr dafür, wie die etablierten Parteien mit der AfD – dem großen Sieger dieser Wahlen – umgehen. Es ist undemokratisch und zeugt für mich von mangelndem Selbstbewusstsein und großer Hilflosigkeit. Je mehr die AfD und damit ihre Wählerschaft ignoriert und ausgegrenzt wird, desto mehr wird sie davon profitieren und umso stärker werden, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen.

Was spricht gegen eine Kooperation mit der AfD, solange sich alle an gewisse Grundsätze und Wertvorstellungen halten? Das gleiche gilt im übrigen für Kooperationen der SPD mit den Linken. So hätte der Wähler eine echte Wahl und müsste nicht am Ende mit der ungeliebten GroKo oder anderen unbefriedigenden Konstellationen vorlieb nehmen.

Irmhild Baetge, Lehre

Die Linke ist keine Protestwählerpartei

Zum selben Thema:

Diese beiden Wahlen in Sachsen und Brandenburg sollten der GroKo zu denken geben. In Sachsen ist die SPD unter 10 Prozent, und Die Linke ist keine Protestwählerpartei mehr im Osten, man gibt diese Stimmen jetzt der AfD. Bin mal gespannt, wie die neuen Regierungen in Brandenburg und Sachsen zustande kommen, da ja niemand mit der AfD koalieren will, müssen eventuell Dreierbündnisse her.

Leider ging der Streit zwischen CDU und SPD sowie AfD auf Kosten von den Grünen und der FDP – trotz guter Prozentgewinne sind die Liberalen nicht über die 5-Prozent-Hürde gekommen, das habe sehr geschadet im Wahlkampfendspurt, sagte Herr Habeck von den Grünen.

Björn Hammerer, Braunschweig