Zu „Wie viele Tiefschläge hält die Groko aus?“ vom 15. Oktober:

Aus meiner Sicht sind es unter anderem folgende drei Gründe, die das für die Regierungskoalition unbefriedigende Ergebnis in Bayern bewirkt haben:

a) Die Koalition stritt zu oft unter sich in der Öffentlichkeit, was nicht honoriert wird. Die Koalitionäre hätten offene Streitthemen in den Gremien diskutieren und dann erst mit einem Konzept an die Öffentlichkeit treten müssen. Der Parteienstreit als Merkmal einer Demokratie würde dann im Parlament zwischen Regierung und Opposition ausgetragen, so wie es auch sein sollte.

b) Das Agieren der CSU in den letzten Wochen war zu sehr erkennbar gegen Frau Merkel gerichtet, das Themengebiet war da fast nebensächlich. Solch ein unprofessionelles Verhalten wurde eben nicht honoriert.

c) Letztendlich lag es allerdings auch an der pauschalisierenden Sichtweise der Wähler. Es wird bei den Wahlen kaum unterschieden, auf welcher Ebene diese stattfinden. Läuft in Berlin etwas nicht so glatt, werden zum Beispiel Landtags- oder auch Kommunalwahlkandidaten abgestraft, obwohl sie nichts dazu können. Denn die Bilanz der Regierung in Bayern ist glänzend und rechtfertigt eigentlich überhaupt nicht die Niederlage der CSU.

Klaus Hantelmann, Wolfenbüttel

Die SPD-Spitze sollte mal mit ihrer Basis sprechen

Zu „SPD-Politiker: Wir sind nicht auf die Große Koalition angewiesen“ vom 16. Oktober:

Die SPD ist sehr wohl auf die Große Koalition angewiesen, denn würde sie austreten, wäre sie nach Neuwahlen politisch bedeutungslos. Obwohl im Verhalten der alten Partei mittlerweile nur noch wenig überraschen mag, fragt man sich doch, warum sich eigentlich in dieser Partei niemand an die Analysen der Wahlschlappen macht. Nach Bätschi-Maulerei und vollmundiger Erneuerungs-Ankündigung machen die Verantwortlichen, die das Alte regelrecht gefrühstückt haben, weiter wie gehabt. Vielleicht sollten sie sich mal mit Kommunikation zur Basis beschäftigen.

Marc Röthig, Königslutter

Die SPD tut nichts für die kleinen Leute

Ebenfalls dazu:

Nach dem wieder einmal schlechten Ergebnis der SPD bei den Wahlen in Bayern kann der Wähler die Ausreden, warum und weshalb, nicht mehr nachvollziehen. Die angegebenen Gründe sind immer die gleichen, es liegt an dem Innenminister der CSU, und man fragt sich, warum die SPD dann so wenig Stimmen bekommen hat. Es liegt nicht an dem Innenminister der CSU, sondern an der Politik der SPD mit Frau Nahles, die allen in die Fresse hauen wollte und nichts zur Entlastung der kleinen Leute beigetragen hat. Wenn ein Minister Heil von der SPD mit breiter Brust verkündet, dass die Mütterrente der heute über 70-Jährigen um einen halben Punkt angehoben wird, obwohl die Menschen schon bis 2014 nur einen Punkt berechnet bekamen, ist dies eine Ungerechtigkeit gegenüber der Kriegsgeneration, die weder Kinder-, Wohn- noch Elterngeld bekommen hat. Auch die unsägliche Rentendebatte ist nicht mehr zu verstehen. Menschen, die Deutschland zu dem gemacht haben, was es heute ist, müssen sich im Alter noch einen Nebenverdienst suchen, weil ihre Renten für ihren bescheidenen Lebensunterhalt nicht reichen. Wenn sie ein paar Euro über dem Hartz IV-Satz liegen, haben sie keinen Anspruch auf staatliche Hilfe wie einer Rundfunkbeitrags- oder Medikamentenzuzahlungsbefreiung. Und es gibt noch weitere Einschränkungen für diese Generation. Wenn Menschen den Eindruck haben, dass seit drei Jahren nur noch das Thema Flüchtlinge debattiert und nach Wahlen nur noch um Posten geschachert wird, ist Deutschland mit seiner Politik bald am Ende.

Marlies Ahl, Braunschweig

Wozu eine Analyse, wenn doch alles beim Alten bleibt

Zu „Seehofer will nicht weichen“ und „Volkspartei im freien Fall“ vom 16. Oktober:

Was nutzt die Analyse eines historischen Wahldebakels, wenn man eh beschließt, so weiterzumachen wie bisher? Offensichtlich bleibt uns die Dauerfehde zwischen Merkel und Seehofer ebenso erhalten wie das ineffektive Regierungsgewurschtele der vom Bundespräsidenten leider töricht eingefädelten Zwangs-Groko zwischen CSU/CSU und SPD! Wenn es also auch in Hessen anstatt der von der SPD (und vermutlich auch von der CSU) erhofften Trendwende zum Guten, die ich für ein Wunder halten würde, ebenfalls eine deutliche Wähler-Schelte wie in Bayern geben würde, wovon ich ausgehe, dürfte die wohl kaum jemanden verwundern. Wer analysiert, ohne daraus Konsequenzen zu ziehen, handelt so fahrlässig wie ein Kranker, der die Diagnose seines Arztes ignoriert und die gebotene Therapie ablehnt!

Rüdiger Reupke, Isenbüttel

Machtgehabe von Söder ist unerträglich

Auch zur CSU:

Wer hoch hinauf will, der kann tief fallen. Herr Söder und sein Machtgehabe sind nicht zu ertragen – mit seinem „Mia san Mia“. Nun hat er das Danke seiner Wähler. Herr Seehofer sollte seinen Hut nehmen, er ist zu alt für das Regierungsgeschäft, aber ist stur und klebt an seinem Sessel. Lasst mal endlich die Jungen ran. Mal sehen, was Frau Merkel sagt, aber die hat ein dickes Fell und sitzt wieder alles aus – wie immer.

Christa Pape, Braunschweig