Braunschweig. „Wir sind alle sehr nervös“, sagt Igor Piroschik angesichts der Krise in seinem Heimatland. Der Vorsitzende des Vereins „Freie Ukraine“ im Interview.

Igor Piroschik, geboren 1960 in Lwiw (Lemberg), lebt seit dreißig Jahren in Salzgitter. Er ist Vorsitzender des Vereins „Freie Ukraine Braunschweig“. Wir sprachen mit ihm am Dienstag.

Herr Piroschik, die Lage in Ihrer Heimat ist furchtbar angespannt. Wie geht es Ihnen?

Wir sind alle sehr nervös. Seit Tagen, aber nun besonders. Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Russland führt auch Krieg gegen den Westen, gegen unsere Werte.

Was tut Ihr Verein?

Wir versuchen, die Menschen hier auf die Lage der Ukrainer aufmerksam zu machen. Wir haben etwa 50 Mitglieder. Wir organisieren Veranstaltungen. Am 12. Februar haben wir vor dem Braunschweiger Schloss demonstriert, die ukrainische Nationalhymne gesungen. Aber nun gehen wir einen Schritt weiter. Seit heute sammeln wir Spenden. Es geht um medizinische Hilfe. Auf unserer Website kann man sich informieren. Wir wollen Verbandsmaterial in unsere Heimat schicken, wir fürchten, dass es bald benötigt wird.

Sie teilen also nicht die Hoffnung, dass sich die Krise diplomatisch entschärfen lässt, sondern gehen davon aus, dass Putin die Ukraine unterwerfen will?

Ja, davon bin ich fest überzeugt. Leider. Ich fürchte das Schlimmste. Und zugleich hoffe ich auf die Unterstützung unserer Freunde aus Europa und der freien Welt. Denn in einer freien Welt wollen wir doch alle leben.

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